1. Bezirksliga, Runde 2

 

SF Anna I – TV Witzhelden I

 

Stammbesetzung gegen Unterzahl!

 

In der 2. Runde empfingen wir den TV Witzhelden und mussten wie auch schon in der ersten Runde ein Brett frei lassen. Unsere Gegner traten hingegen fast in Bestbesetzung an. Ein schwieriges Unterfangen also, aber in der letzten Saison holten wir unter gleichen Rahmenbedingungen immerhin ein hartumkämpftes 4:4.

 

Nach einer halben Stunde lagen wir also erneut kampflos mit 0:1 hinten. Nach 2,5 Stunden Spielzeit konnte Christoph für uns ausgleichen. Sein Gegner patzte bereits doppelt in der Eröffnung, verlor zunächst eine Figur für zwei Bauern und kurz danach noch zwei Figuren für einen Turm. Als sich die Gemüter nach dem wilden Auftakt beruhigten, realisierte der Witzheldener, dass er langfristig mit 2 Türmen gegen Turm und 3 Leichtfiguren auf dem verlorenen Posten stand und gab auf. Karsten brachte seinen Gegner mit einem schon in der Vergangenheit mustergültig vorbereiteten Königsangriff direkt nach der Eröffnung auf die Verliererstraße. Er gab seinem Gegenüber zwar noch eine einmalige Chance zurück ins Spiel zu kommen, doch der unmittelbar folgende Fehler brachte Karsten in deutlichen Materialvorteil. Im Endspiel lag er mit einem Bauern und einem Springer vorne, dennoch quälte sich sein Gegner noch etliche Züge weiter bis er aufgab. Siegbert hatte in der Eröffnung Schwierigkeiten, seine Figuren richtig ins Spiel zu bringen. Mit einem Bauernopfer versuchte er sich Luft zu machen und dies schien zu funktionieren. Mit einem zugegebenermaßen nicht leicht zu sehenden Scheinopfer hätte Siegbert mindestens den Bauern zurückgewinnen, bei Annahme des Opfers sogar auf Matt/Sieg spielen können. Als sein Gegner 2 Bauern weit nach vorne in seine Stellung hineinbringen konnte, schwanden die Hoffnung auf etwas Zählbares. Wenig später fiel noch ein Läufer, somit war die Niederlage besiegelt. Andreas stand anfangs passiv, profitierte aber von einem schwachem Bauerntausch seines Gegners im Zentrum. Im frühen Mittelspiel stand er plötzlich sehr bequem bis vorteilhaft. Mit jedem Figurentausch verflachte die Partie allerdings zunehmend. Ein am Ende wohl doch gerechtes Remis, da keiner der Spieler seine zwischenzeitlichen Vorteile nutzen konnte. Marc wählte heute einen positionellen Stil. Seine Figuren kamen im Mittelspiel aber nicht richtig zur Geltung und sein Gegner fand einen mehrzügigen Bauerngewinn inklusive Abtausch einiger Leichtfiguren. Beim genaueren Hinschauen war seine Position hier aber nicht mehr zu halten. Ein Vorteil, den der Witzheldener nicht mehr hergab. Beim Stand von 2,5:3,5 mussten also noch 1,5 Punkte her, um einen mannschaftspunkt zuhause zu behalten. Kurz vor Ende der ersten Zeitkontrolle lieferten sich Detlef und sein Kontrahent eine packende Zeitnotphase, während Thorsten ein Remisangebot bekam, dass er erst einmal abwarten wollte. Was war passiert? Detlef mit weiß, ungewöhnlich wie so oft, hatte zwar einen Bauern verloren (oder geopfert?!), allerdings zeigt die Analyse, dass das wohl alles spielbar ist. Nach 1-2 fehlerhaften schwarzen Zügen stand Detlef auf einmal klar im positionellen Vorteil. Thorsten stand bis ins Mittelspiel bequem, für den Außenstehenden wirkte es aber wohl eher wie positionelles Geschiebe, da keine deutlichen Vorteile auf beiden Seiten zu erkennen waren. Mit zunehmender Spielzeit konnte sich der Witzheldener aber immer besser aufstellen und ausgleichen. Mit der Zeitkontrolle ergab sich fast eine Stellungswiederholung, der Thorsten aber aus dem Weg gehen musste, da nicht klar war, was bei Detlef passieren würde. Detlefs Vorteil verflachte schrittweise durch nicht ganz optimale Züge. Dies war einer enormen Zeitnot auf beiden Seiten geschuldet, stellenweise lebte man nur noch vom Zeitzuschlag. Am Ende wählte Detlef im 36. Zug eine Zugwiederholung, da er bei den wenigen Sekunden, die übrig waren, keine bessere Alternative sah. Verständlich wie man zugeben muss. Dadurch war Thorsten gezwungen weiterzuspielen. In dem Bemühen auf Sieg zu spielen, musste er Stellungswiederholungen etc. vermeiden und überzog durch eine Ungenauigkeit wahrscheinlich die Stellung. Dass sein Gegner nun besser stand, schätze sein Gegenüber aber anscheinend anders ein und versuchte erneut in eine Zugwiederholung einzulenken. Um nicht sogar noch zu verlieren, konnte Thorsten dieser jetzt aber nicht mehr aus dem Wege gehen.

 

Nach rd. 6 Stunden Spielzeit verloren wir somit leider mit 3,5:4,5. Hier wäre wohl etwas mehr drin gewesen. Immerhin hat uns der Mannschaftskampf gezeigt, dass wir uns auch zu siebt gegen keinen Gegner verstecken müssen. Im November geht es weiter gegen den bisher sehr stark auftretenden Aufsteiger aus Lennep.

 

 

 

1. Bezirksliga, Runde 1

 

Velberter SG I – SF Anna I

 

Schwache Aufstellung gegen Unterzahl!

 

Zum Saisonauftakt ging es genau wie im vergangenen Jahr nach Velbert. Nach der Niederlage im letzten Jahr hatten wir noch etwas gut zu machen, allerdings brachten wir nur 7 Mann an die Bretter. Velbert hingegen startete stark ersatzgeschwächt ohne 4 Stammspieler, v.a. ohne drei 1800er. Auf einmal schienen wir doch favorisiert zu sein, trotz Unterzahl.

 

Nach einer halben Stunde lagen wir aber erst einmal kampflos mit 0:1 hinten. In der ereignisreichen dritten Spielstunde gingen gleich 5 Partien zu Ende. Den Auftakt machte Siegbert. Nach anfänglichem Abtausch, schaffte es Siegbert im Mittelspiel, seine Figuren aktiver in Szene zu setzen. Nach einer Linienöffnung zu seinen Gunsten, hatte er guten Druck entwickelt, der erst zu einem Bauerngewinn und wenig später noch zu einer entscheidenden Springergabel führte. Stephan erreichte als Schwarzer ausgangs der Eröffnung eine ausgeglichene Stellung. Nach einem Generalabtausch auf der offenen c-Linie einigte man sich umgehend auf ein leistungsgerechtes Remis. Christoph erwischte heute nicht seinen besten Tag. In der Eröffnung ging bereits ein Bauer ersatzlos verloren. Im weiteren Spielverlauf fand er sich in einem verlorenen Endspiel mit 2 Minusbauern wieder plus schwächerer Königsstellung. Thorsten stand heute sehr tief und musste lange aus der Defensive reagieren, blieb aber stabil. Sein junger Gegner griff in der Folge etwas zu ungestüm an und vernachlässigte dadurch die eigene Königssicherheit. Mit dem ersten Fehler des Velberters erreichte Thorsten direkt eine Gewinnstellung, die sein gegenüber wenige Züge später aufgab. Somit stand es 3:3 bei noch zwei aussichtsreichen Partien unsererseits. Die schönste Partie des Tages lieferte Karsten. Eine unorthodoxe Eröffnungswahl beider Spieler konnte er besser für sich nutzen. Seine Figuren kamen immer besser ins Spiel, während der Velberter immer nur versuchte Lücken zu schließen. Mit einem sehenswerten Qualitätsopfer öffnete Karsten die Stellung vor dem wieder in die Mitte gewanderten schwarzen König. Folglich stand er mit Turm und 2 Läufern richtig stark in der gegnerischen Stellung. Am Ende rannte sein Gegner selbstverschuldet in ein zweizügiges Matt. Marcs Gegner musste damit gewinnen, um noch etwas Zählbares für Velbert herauszuholen. Im frühen Mittelspiel hatte dieser aber zwei Figuren für einen Turm und Bauern getauscht, ohne allerdings eine nachhaltige Öffnung von Marcs Königstellung zu erreichen. Im weiteren Spielverkauf sah Marc einen Abzug, der eine Qualität einbrachte. Mit einem ganzen Läufer Vorsprung sollte eigentlich nichts mehr anbrennen. Der Velberter versuchte noch alles, um zumindest einen halben Zähler herauszuholen. So dauerte es noch gute 30 Züge und insgesamt rd. 6 Stunden Spielzeit bis wir schließlich den verdienten 5:3 Erfolg feiern konnten.

 

Somit starten wir unerwartet siegreich in die neue Saison. Am heutigen Tage hat sich mal wieder gezeigt, dass ein Antreten zu siebt nicht zwingend einen großen Nachteil mit sich bringen muss. Dennoch hoffe ich, dass wir zukünftig wieder vollzählig antreten, da uns nicht jeder Gegner den Gefallen tun wird auf zahlreiches Stammpersonal zu verzichten.    

 

 

 

Viererpokal Achtelfinale SG Solingen 3 – SF Anna

 

Leistungsgerecht!

 

Der traditionelle Saisonauftakt bescherte uns im Viererpokal mit Solingen 3 eine Mischung aus einem Verbandsklassenteam vervollständigt mit einem 1. Bezirksliga-Spieler. Wir waren aber gut besetzt und durchaus guter Dinge.

 

Detlef machte den Auftakt in einem Alapin Sizilianer. Am Ende der Eröffnung heimste er sich dank einer Ungenauigkeit seines Gegners mehrzügig einen Mehrbauern ein, der aber noch nicht entscheiden war. Wenige Züge später bot sich Detlef aber die Gelegenheit, mit einem Qualitätsopfer die königliche Stellung auseinander zu nehmen und er ließ sich nicht zweimal bitten. Mit Dame und Springer ergaben sich Mattdrohungen, die sein Gegner zwar abwehren konnte, aber bei idealer Spielweise entscheidenden Materialvorteil für uns eingebracht hätte. Allerdings machte es Detlef noch einmal spannend und als es fast schon wieder ausgeglichen schien, konnte er die Damen tauschen und mit einer Springergabel die Qualität zurückerobern. Das übrig gebliebene Endspiel mit 2 Mehrbauern war dann nach 3,5 Stunden Spielzeit klar gewonnen. Siegberts Partie endete ca. eine halbe Stunde später. Man muss neidlos anerkennen, dass sein Gegner zu jedem Zeitpunkt des Duells besser stand und sich quasi keine Fehler erlaubte, während er Siegberts Ungenauigkeiten auszunutzen wusste. Materiell war der Solinger zwar zunächst nur einen Bauern, positionell aber doch klar im Vorteil. Somit stand es 1:1 und die Berliner Wertung stand gegen uns. Thorsten hatte es heute mit einem aufstrebenden Talent zu tun, dass lange Zeit Widerstand bot. Erst im späten Mittelspiel gelang es ihm druckvoll gegen den schwarzen König zu spielen. Um dies abzuwenden, gab der Solinger zwei Figuren für einen Turm. Hier schien der junge Gegner aber den Faden zu verlieren und spielte ein paar Ungenauigkeiten, die schließlich in einer Springergabel mündeten. Mit nun einem glatten Läufer im Bauernendspiel war der Rest Technik. Damit hatten wir den Wettkampf bereits für uns entschieden, da wir nach Berliner Wertung nicht mehr einzuholen waren. Marc konnte somit ohne Druck weiterspielen. Lange Zeit sah es bei ihm sehr gut aus. Er hatte in einer geschlossenen Stellung die einzige offene a-Linie besetzt und baute schrittweise Druck gegen den rückständigen Bauern c6 auf. Mit zunehmendem Abtausch der Figuren verflüchtigte sich aber dieser Vorteil und in dem Turmendspiel schaffte es der Solinger, ausreichend Gegenspiel zu entwickeln. Eine letzte Chance bot sich Marc noch im Endspiel, aber schließlich trennte man sich Remis.

 

 

Mit einem leistungsgerechten 2,5 : 1,5 ziehen wir ins Viertelfinale ein, wo kein geringerer Gegner wartet, als der mehrfache Viererpokal-Sieger Solingen 1. Klingt unmöglich, aber der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze und ein wenig ärgern macht ja auch Spaß.